Bardo
wurde etwa um das Jahr 980 in Oppershofen in der hessischen Wetterau geboren.
Er trat in das Benediktinerkloster Fulda ein und wurde 1018 zum Dekan der
Propstei Neuenberg gewählt. |
Kaiser
Konrad II. ernannte ihn 1029 zum Abt des Werdener Klosters. Als 1031 der
Mainzer Erzbischof Aribo starb, wurde Bardo sein Nachfolger. In sein Pontifikat
fällt die Einweihung des zuvor abgebrannten Mainzer Domes 1036. |
Nicht
zuletzt aufgrund seiner vermuteten verwandtschaftlichen Beziehungen zur
Kaiserin Gisela war Bardos Einfluss auf die Politik des Kaisers von Bedeutung.
Als Erzbischof und Erzkanzler des Heiligen Römischen Reichs deutscher
Nation fanden mehrere Synoden unter seinem Vorsitz statt. |
Bardos
Charakter beschreibt Ernst Steindorff in der Allgemeinen Deutschen Biographie
folgendermaßen: |
"Sich
vorzudrängen war eben nicht Bardos Art; er war eine mehr innerliche, contemplative
Natur, ein echter Mönch, der auch als Erzbischof und im königlichen Rath
seine Kutte nicht gerne ablegte: in sie gehüllt saß er bei jener Versammlung
über Gebehard von Eichstedt still da und wartete, bis man ihn um seine Meinung
fragte. Er galt als vorzüglicher Prediger: wohl schon bei seinen Lebzeiten
pries man ihn als einen zweiten Chrysostomus. Überhaupt, Charakterzüge,
welche auf eine edle, wohlthuende Persönlichkeit schließen lassen, sind
vielfach von ihm überliefert: Geradheit, Milde im Urtheil, große Herzensgüte,
namentlich gegen Untergebene werden ihm nachgerühmt. Auch allgemeine Weltbildung
ist B. keineswegs abzusprechen. Den Kunstsinn, welcher der deutschen Geistlichkeit
jeder Epoche überhaupt eigen war, besaß auch er [...]". |
Bardo
starb 1051 in Oberdorla/Thüringen auf der Rückreise von Paderborn
über Fulda nach Mainz. Er wird in der katholischen Kirche als Heiliger
verehrt. Sein Gedenktag ist der 10. Juni. |
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